Nachdokumentation: Geht Wohlstand ohne Wirtschaftswachstum?
3. Hamburger Suffizienz-Gespräch des NFH am 17.06.2025
Wirtschaftswachstum und Wohlstand werden in unserer heutigen Gesellschaft oft gemeinsam genannt und miteinander in Verbindung gebracht. Die Wissenschaft zeigt allerdings klar auf: Aufgrund endlicher Ressourcen, der Klima- und Biodiversitätskrise sowie Verteilungsungerechtigkeiten wird ein „Weiter so“ in der Art, wie wir wirtschaften, langfristig nicht möglich sein. Am 17.06.2025 sind wir im Rahmen des 3. Hamburger Suffizienz-Gesprächs deshalb der Frage nachgegangen: Wie kann ein suffizientes Wirtschaftssystem innerhalb von planetaren Belastungsgrenzen aussehen?
Copyright aller Bilder: Toni Gunner Fotografie
Auf dem Panel diskutierten Dr. Dirk Lau (Handelskammer Hamburg), Dr. Sibylle Roggencamp (Finanzbehörde Hamburg), Ulrich Petschow (Institut für ökologische Wirtschaftsforschung) und Hannah Strobel (Next Economy Lab).
Die Frage, ob Wirtschaftswachstum weiterhin nötig ist für eine resiliente Gesellschaft, wurde kontrovers diskutiert. In den Fokus wurde gestellt, wofür wir Wirtschaftswachstum eigentlich benötigen, welchem Zweck es dient und ob dieses dann nicht eher stärker selektiv bzw. qualitativ sein müsste. Alle waren sich einig, dass die Absicherung unserer Sozialsysteme oberste Priorität hat. Klar wurde auch, dass wir ein Update unseres Wohlstandsbegriffes benötigen, der diversere Indikatoren einbezieht und zukunftsfähiger ist. Das Prinzip der Suffizienz wurde von einigen als hilfreich bzw. notwendig erachtet, um absolute Nachhaltigkeit überhaupt erreichen zu können.

In anschließenden Workshops diskutierten die Teilnehmenden über konkrete Ansätze von suffizientem Wirtschaften, über alternative Wirtschaftsmodelle und Kommunikationsstrategien für die Etablierung von wachstumsunabhängigen Narrativen.
Unter Suffizienz wird ein Nachhaltigkeitsprinzip verstanden, das sich mit dem richtigen Maß an Konsum und Produktion, das für Mensch und Umwelt dauerhaft verträglich und realisierbar ist, beschäftigt. Ziel ist eine absolute Reduktion von Verbräuchen, sodass genug für alle da ist.
Wir danken allen Referent*innen und Teilnehmenden für den inspirierenden Austausch!