Nachdokumentation Klima-Stammtisch 30.09.2025
Mobilitätswende braucht Sicherheit - Wie Hamburgs Rad und Fußverkehr sicherer gestaltet werden kann
Wie kann Hamburgs Rad- und Fußverkehr sicherer gestaltet werden? Bei unserem gestrigen Klima-Stammtisch „Mobilitätswende braucht Sicherheit“ sind wir genau dieser Frage nachgegangen.
Zunächst stellte Kirsten Pfaue (Amtsleitung Amt M – Mobilitätswende, Behörde für Verkehr und Mobilitätswende) in ihrem Vortrag fest, dass sich die Infrastruktur für den Umweltverbund in Hamburg sichtbar verbessert hat und Fortschritte zu verzeichnen sind. Gleichzeitig weisen die Unfallstatistiken auf bestehende Herausforderungen im Hinblick auf eine "Vision Zero" (null Verkehrstote) hin. Die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmenden wurde dabei als höchste Priorität betont.
Anschließend hob Victoria Reichow (Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Forschungsbereich Mobilität – Deutsches Institut für Urbanistik) hervor, dass die Mobilitätswende untrennbar mit Klimaschutz und Klimaanpassung verbunden ist. Ein erhöhtes Sicherheitsempfinden trage dazu bei, die Nutzung von Fahrrädern und Fußwegen zu fördern, was wiederum den motorisierten Verkehr reduziert und CO2-Emissionen mindert.
In der anschließenden Diskussion wurde übereinstimmend festgestellt, dass rein technische Hilfen nicht als alleiniges Allheilmittel dienen. Vielmehr sei eine Kombination aus Maßnahmen wie Temporeduzierung, Infrastrukturmaßnahmen (z.B. Protected Bike Lanes, Zebrastreifen) und intelligenten Abbiegesystemen entscheidend. Die StVO-Novelle 2024 biete dabei Chancen, deren konsequente Umsetzung in ganz Hamburg für die Realisierung der Vision Zero als wesentlich erachtet wird. Ergänzend wurde betont, dass blau-grüne Infrastruktur nicht nur zur Verkehrssicherheit beiträgt, sondern auch die Aufenthaltsqualität von Stadträumen verbessert. Ein weiterer wichtiger Aspekt sei die Berücksichtigung besonders vulnerabler Verkehrsteilnehmender wie Kinder und Senior*innen, was die zentrale Rolle der sozialen Gerechtigkeit in der Verkehrsplanung unterstreicht. Die Notwendigkeit einer zielgruppengerechten Kommunikation, die Verkehrssicherheit als gesamtgesellschaftlichen Gewinn darstellt, wurde ebenfalls hervorgehoben.
Die kontinuierliche Arbeit an einer sicheren, lebenswerten und nachhaltigen Metropole bleibt eine wichtige Aufgabe.
Die Präsentationen der beiden Referentinnen findet ihr hier:
Vielen Dank an die Referentinnen und für die zahlreichen Anregungen aus dem Publikum!
