TIHSC PHT x

Nachdokumentation: Nachhaltiges Wirtschaftswachstum in Hamburg – Realität oder Illusion?

Nachdokumentation: Nachhaltiges Wirtschaftswachstum in Hamburg – Realität oder Illusion?

Ist nachhaltiges Wirtschaftswachstum möglich oder eine Illusion? Kann unsere Wirtschaft unendlich wachsen auf einem begrenzten Planeten? Welche alternativen Konzepte können zur Lösung beitragen?

Diese Fragen und mehr haben wir gemeinsam in unserem Werkstattformat der Hamburg Sustainability Week "Nachhaltiges Wirtschaftswachstum in Hamburg – Realität oder Illusion?" am 04.06.2025 diskutiert.

Unsere Panelist*innen

  • Ulrike Herrmann (Wirtschaftskorrespondentin der taz)
  • Viktoria Blum (Wirtschaftsjunioren Hamburg)
  • Prof. Dr. Marc Hübscher (Deloitte & Club of Rome)

Das nehmen wir mit:

  • Unser Wirtschaftssystem stößt an seine physikalischen Grenzen und gefährdet die Bewohnbarkeit unseres Planeten.
  • Wirtschaftswachstum heißt nicht automatisch mehr Wohlstand für alle und schafft eher Probleme, als dass es welche löst
  • Wir müssen jetzt ins Handeln kommen, da die Handlungskorridore immer kleiner und die zukünftigen Entscheidungen immer unbequemer werden. Wir müssen frühzeitig umdenken und mit dem zukunftsfähigen Umbau beginnen.
  • Die Lösungen für zukunftsfähiges Wirtschaften müssen systemisch und strukturell angelegt sein. Soziale Gerechtigkeit und kultureller Wandel müssen zentral thematisiert werden.
  • Wir brauchen einen Mix aus Top-Down-Steuerung und Bottom-Up-Initiativen, die Hand in Hand gehen.

Ergebnisse der Kleingruppen

Wie können wir zukunftsfähig wirtschaften?

  • Durch zirkuläres Wirtschaften / Kreislaufwirtschaft.
  • Indem Geschäftsmodelle neu gedacht werden.
  • Dafür braucht es einen politischen Rahmen.
  • Wirtschaft muss innerhalb der planetaren Grenzen stattfinden und soziale Mindeststandards einhalten.
  • Bildung ist ein Wirtschaftsfaktor.
  • Wirtschaft muss als Teil der Gesellschaft verstanden werden. Sie hat keinen Selbstzweck und muss den Menschen dienen.
  • Ressourcen müssen rationiert werden.
  • Der Geldfluss muss reguliert werden.
  • Einkommensuntersschiede müssen reduziert werden.
  • Egoismus und Machtstreben müssen überwunden werden.
  • Es braucht politische Mehrheiten für einen maßvollen Umgang mit den Ressourcen.
  • Güter zur Erfüllung von Grundbedürfnissen müssen entprivatisiert werden.
  • Es muss mehr direkte Demokratie ermöglicht werden.
  • Es muss eine andere Diskussionskultur etabliert werden

Was können einzelne Akteure konkret tun? 

  • Positive Best Practice Beispiele verbreiten.
  • Förderung eines intensiven Austauschs zwischen verschiedenen Gruppen und Institutionen.
  • Produkte hinterfragen (z.B Kreuslaufwirtschaft)
  • Das eigene Verhalten ändern und damit indirekt das Verhalten von anderen beeinflussen,
  • In Unternehmen für mehr Nachhaltigkeit engagieren um eine Integration von Nachhaltigkeit in die Unternehmensstruktur zu fördern
  • (über nachhaltige Technologien / CO2 Preis, etc.)
  • Ein Bewusstsein schaffen, dass man auch im Kleinen etwas bewegen kann.
  • Es braucht mehr Radikalität.
  • Die eigene Kompetenz stärken (wie kann ich andere besser überzeugen?).
  • Austausch über verschiedene Lebensrealitäten fördern.
  • Stärkere Verbindung zwischen Metropolen und ländlichen Gebieten fördern.
  • Kritischere Lehre im Bildungssystem integrieren.
  • Mehr Transparenz und Seriösität bei Lebensmittelunternehmen einfordern.
  • Mediale Kommunikation über Konsequenzen der Klimakrise fördern.

Wie können verschiedene Interessen und Ziele in Einklang gebracht werden, um eine zukunftsfähige Lösung zu finden?

  • Austausch fördern z.B. über neutral moderierte Foren (ermöglicht auch einen gezielten Austausch unter vorerst Gegenposition).
  • Anerkennung planetarter Fakten & realistische Einordnung der aktuellen Lage (Schaffung von Transparenz).
  • Schaffung einer Zwischenebene zwischen Politik und Gesellschaft um Beteiligung zu Stärken und Jüngere zu involvieren
  • z.B durch (geloste) Bürgerräte.
  • Vom Reden ins Handeln kommen: Übersetzung der SDGs in konkrete Handlungsmöglichkeiten (positive Narrative und Erfolge kommunizieren)
  • ‘Why’ vermitteln (den Klimawandel greifbar machen)
  • Gesprächsräume zwischen Wirtschaft und Zivilgesellschaft schaffen.
  • Nachhaltigkeitsziele bonusrelevant machen, damit individuelle Interessen und gesamtgesellschaftliche Ziele in Einklang sind.
  • Mehr einfacher Sprache im Diskurs verwenden (raus aus der Bubble).
  • Förderung einer Bewusstseinsänderung & neue Lebensstile austesten.
  • Kommunikation verbessern: gemeinsame Ziele definieren und zu Anfang den kleinsten gemeinsamen Nenner als Gesellschaft finden.
  • Klimawandel als gemeinsamen Feind sehen um eine Gemeinschaft zu formen.
  • Strukturen schaffen, die nachhaltiges Handeln fördern (z.B durch politische Rahmenbedingungen).

Hinweis:

Die hier erfassten Aussagen sind Zusammenfassungen der Workshop-Kleingruppen und entsprechen Meinungen der einzelnen Teilnehmenden.

Wir danken allen Panelist*innen und allen Teilnehmenden für ihre spannenden Beiträge zu diesen wegweisenden Diskussionsfragen für unsere Zukunft.

Skip to content