9. Hamburger Ratschlag: Armut und soziale Ungleichheit

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9. Hamburger Ratschlag: Armut und soziale Ungleichheit

23. April 2021 @ 13:00 - 16:00

Mit der Agenda 2030 der Vereinten Nationen hat sich die Weltgemeinschaft 2015 auf 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung geeinigt. Sie sind universell gültig und nehmen Staaten, Kommunen, Zivilgesellschaft und jede einzelne Person in die Verantwortung. Auch Hamburg setzt die Agenda 2030 um. Mit der Senatsdrucksache 21/9700 macht sich die Stadt Hamburg auf den Weg zu ökologischer, sozialer und wirtschaftlicher Nachhaltigkeit.

Armut und soziale Ungleichheit stehen in einem engen Zusammenhang und sind als Querschnittsthemen von übergeordneter Bedeutung für die Umsetzung der Agenda 2030. Das SDG1 fordert die Beendigung der Armut; SDG 10 fordert, Ungleichheit innerhalb von und zwischen Ländern zu verringern. Denn Nachhaltigkeit ist ohne soziale Dimension nicht zu denken. In den vergangenen Jahren wurden weltweit Erfolge bei der Reduzierung von Armut erzielt. Dennoch lebten 2015 noch immer rund zehn Prozent der Weltbevölkerung in extremer Armut (über 700 Millionen Menschen lebten von weniger als 1,90 US-Dollar pro Tag). Darüber hinaus haben rund 1,3 Milliarden Menschen keinen oder nur unzureichenden Zugang zu Bildung, Gesundheit und notwendiger Grundversorgung wie Energie und Wasser. Mit der Agenda 2030 soll die extreme Armut bis 2030 vollständig abgeschafft werden, andere Formen von Armut zumindest halbiert werden. Dabei muss berücksichtigt werden, dass bestimmte Bevölkerungsgruppen, oft Frauen, Kinder, Menschen mit Behinderungen oder Minderheiten, systematisch zurückgelassen werden.

Armut ist die Folge der ungleichen Verteilung der Reichtümer dieser Erde. Dabei gilt unverändert: Eine andere Welt ist möglich. Eine Welt ohne Armut ist möglich. Dafür müssen die im Grundsatz für alle ausreichend vorhandenen Ressourcen anders und gerecht verteilt werden. Dafür braucht es den entsprechenden politischen Willen. Eine Stärkung der Bildung für nachhaltige Entwicklung kann dabei zu einem besseren Verständnis der Ursachen und globalen Zusammenhänge sozialer Ungerechtigkeiten beitragen. Diese Kenntnisse sind nicht zuletzt auch eine Voraussetzung dafür, um auf Missstände aufmerksam machen, sowie politische Forderungen zur nachhaltigen Bekämpfung von Armut aufstellen zu können.

Die COVID-19-Pandemie hat sich nach Angaben der UN schon jetzt negativ auf die weltweite Bekämpfung der Armut ausgewirkt. Lockdowns und Reisebeschränkungen, die aus medizinischer Sicht sinnvoll und notwendig sind, haben enorme Auswirkungen auf die wirtschaftliche und damit auch gesellschaftliche Situation der Menschen. Viele Menschen sind von Arbeitsplatz- und Einkommensverlusten betroffen. Vor allem informell und prekär beschäftigte Personen spüren die Auswirkungen besonders stark, denn sie werden seltener durch nationale Hilfsprogramme oder soziale Sicherungssysteme, so denn vorhanden, aufgefangen. Für das Jahr 2020 kann nun ein erster Anstieg der globalen Armut seit Jahrzehnten festgestellt werden: 71 Millionen Menschen mehr als erwartet werden 2020 nach ersten Einschätzungen der Vereinten Nationen in extremer Armut leben. Die erzielten Erfolge der vergangenen Jahre zur Bekämpfung der weltweiten Armut werden damit um Jahre zurückgeworfen.

Gemeinsam mit der Zivilgesellschaft will der Hamburger Ratschlag Forderungen mit Bezug zu sozialer Ungleichheit und Armut in Hamburg entwickeln. Interviews, Impulsvorträge und Diskussionen geben Einblicke in die Thematiken. In vier Arbeitsgruppen werden anschließend Forderungen zur Umsetzung erarbeitet und diskutiert.

Die Teilnahme ist kostenlos. Wir bitten um Anmeldung bis zum 21. April 2021 unter https://www.2030hamburg.de/

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