Ist eine sozial-ökologische Marktwirtschaft genug? Möglichkeiten und Grenzen von Suffizienzpolitik

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Ist eine sozial-ökologische Marktwirtschaft genug? Möglichkeiten und Grenzen von Suffizienzpolitik

14. November 2022 - 15. November 2022

Zerplatzende Wachstumsillusionen, begrenzte Tragekapazitäten der Erde, verselbständigte Finanzwirtschaft, Pluralisierung der Lebensformen und Divergenz der Lebensbedingungen … – das Wirtschaftssystem steht vor Herausforderungen grundlegenden Wandels. Zukunftsfähige Gestaltungsvorschläge entstehen aber nicht im disziplinären Elfenbeinturm, sondern bedürfen der öffentlichen Debatte und des fächerübergreifenden Austauschs von Expert*innen.

Datum     14. bis 15. November 2022
Uhrzeit    ganztägig
Ort             Online

Als ein Forum für solche interdisziplinären Dialoge veranstalten die Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft (Heidelberg) und das Nell-Breuning Institut der Hochschule Sankt Georgen (Frankfurt am Main) die interdisziplinäre Tagungsreihe „Die Wirtschaft der Gesellschaft“.

Der erste Jahreswirtschaftsbericht des grün geführten Ministeriums geht wichtige Schritte in Richtung einer erweiterten Wohlstands- und Wohlfahrtsberichterstattung, legt aber weiterhin den Fokus auf die Erzielung von Wirtschaftswachstum, das jetzt allerdings grün sein soll: Die soziale Marktwirtschaft soll zu einer sozial-ökologischen Marktwirtschaft weiterentwickelt werden. Im neuen Koalitionsvertrag taucht der Begriff der Effizienz mehrfach auf, nicht jedoch der Begriff der Suffizienz. Zentrales Element und Ziel ökologischer Nachhaltigkeit ist die Umstellung auf 100% Erneuerbare Energien; „Green Growth“ scheint das Leitmotiv zu sein. Im Lichte unzureichender Fortschritte bei der Bewältigung zentraler Umweltprobleme, wie sie sich zum Beispiel durch den starken Anstieg der THG-Emissionen nach dem Corona-Jahr 2020 zeigen, sowie vor dem Hintergrund der neuen Herausforderungen, die sich aus dem Ukraine-Krieg und dessen Folgen ergeben, stellt sich jedoch die drängende Frage, ob dies ausreicht, oder ob nicht politische Maßnahmen, die ein suffizientes Leben fördern und ermöglichen, deutlich größere Beachtung finden müssten.

Vor diesem Hintergrund und der These, dass eine sozial-ökologische Transformation ein intelligentes Zusammenspiel von Effizienz, Konsistenz und Suffizienz benötigt, wird in dieser Veranstaltung gefragt, welche Rolle Suffizienzstrategien spielen, wie sie ausgestaltet sein könnten und inwieweit dies in Konflikt mit Zielen (z. B. Wirtschaftswachstum) und Prinzipien (z. B. Freiheits-/Eigentumsrechte) einer sozial-ökologischen Marktwirtschaft steht. Dazu sollen bei der Tagung…
➢ die historisch-ideengeschichtliche Dimension von Suffizienz dargestellt,
➢ die Rolle von Suffizienzpolitiken in den vergangenen 20 Jahren und deren heutige Relevanz und Notwendigkeit eingeordnet,
➢ konkrete Instrumente zur Ermöglichung und Umsetzung von Suffizienz in wichtigen Handlungsfelder besprochen,
➢ die ethischen Implikationen von Suffizienzstrategien in den Blick genommen
➢ sowie die politische Umsetzbarkeit in Deutschland und der EU thematisiert werden.

Das Programm finden Sie hier. Anmelden können Sie sich bis zum 30. Oktober 2022 per Nachricht an folgende Mailadresse: wdg@fest-heidelberg.de.

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